Grippe & Co.: Hat es Sie diesen Herbst schon erwischt? Tipps und Tricks bei Erkältung

Durchschnittlich 200-mal erkältet sich jeder Mensch  im Laufe seines Lebens. Statistisch gesehen trifft es jeden Erwachsenen dreimal jährlich. Kinder, deren Immun- system noch nicht vollständig ausgebildet ist, sogar bis zu zwölfmal im Jahr.

Mit der kühlen Jahreszeit steigt auch die Gefahr an einer Erkältung oder an einer Grippe zu erkranken. Kaum ist es draußen  kalt und nass, klagen viele Menschen über die unangenehmen Symptome einer Erkältung – Hals- und Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen und dann auch noch erhöhte Temperatur. Eine harmlose Erkältung ist dabei recht schnell überstanden, hat man allerdings eine echte Grippe erwischt, ist damit nicht zu spaßen.

Erkältung oder Grippe?

Die Begriffe Erkältung und Grippe werden oft gleichbedeutend verwendet, denn die Symptome ähneln sich häufig. So weiß man oft nicht genau, ob man nur eine einfache Erkältung oder aber eine sogenannte Influenza – eine echte Virus-Grippe – hat. Es gibt allerdings einige Unterschiede, die bei der Frage »Erkältung oder Grippe?« helfen können. Es ist wichtig, diese zu kennen, denn eine Grippe ist eine Krankheit, die ernst zu nehmen ist und meist deutlich länger dauert als eine Erkältung.

Erkältung Grippe
Unterschiedliche Viren, z. B. Rhinoviren Influenza-Viren
Langsames Auftreten der Symptome.
Vor allem die Atemwege sind betroffen.
Plötzliches Auftreten der Symptome.
Der gesamte Körper ist betroffen.
8 – 10 Tage 7 – 14 (gelegentlich bis 21 Tage)
Sehr häufig Niesen, laufende und verstopfte Nase – Schnupfen. Schnupfen tritt nur selten auf.
Leichte Kopf- und Gliederschmerzen Häufig, stark ausgeprägte Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen
Häufig Kratzen im Hals, Heiserkeit Halsschmerzen mit starken Schluckbeschwerden
Geringer Hustenreiz Bereits zu Beginn trockener, schmerzhafter Husten.
Meist leichtes Fieber. Erwachsene bis max. 38,5° C Plötzlich hohes Fieber. Erwachsene ab 38,5° C, oft auch über 40° C
mit Schüttelfrost und Schweißausbrüchen
Abgeschlagenheit Stark ausgeprägte Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Wunsch nach
Bettruhe, Erschöpfung kann bis zu drei Wochen anhalten.

Damit man nicht krank wird

Zum Glück kann man einiges tun, um nicht krank zu werden. Gerade im Herbst und im Winter lässt sich das Risiko einer Ansteckung durch häufiges Händewaschen (bzw. auch das Desinfizieren der Hände) und das Meiden großer Menschenansammlungen vermindern. Auch kann eine Grippeschutzimpfung vor einer Erkrankung schützen. Viele Erwachsene denken: Das habe ich noch nie gebraucht. Doch die echte Influenza ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die vor allem chronisch kranke Kinder und Erwachsene, Ältere und Schwangere gesundheitlich stark belasten kann und für die eine Grippeschutzimpfung deshalb sinnvoll ist. In der Regel ist die Impfung gut verträglich und wird am besten jedes Jahr im Herbst – vor dem Start der Grippesaison – durchgeführt. Nach der Impfung benötigt der Körper etwa zwei Wochen Zeit, um einen ausreichenden Immunschutz aufzubauen. Empfehlenswert ist die Impfung für Risikogruppen, zu denen insbesondere ältere Menschen und Personen mit bestimmten Grunderkrankungen wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören.

Hausgemachte Helfer bei Erkältungssymptomen

Was tun wenn es einen erwischt hat? Das Wichtigste ist, dass man sich Zeit nimmt, die Erkältung auszukurieren. Der Körper muss zur Ruhe kommen, um sich wieder ganz erholen zu können. Sollten die Beschwerden nicht besser werden oder sich sogar verschlechtern, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen, denn eine nicht auskurierte Erkältung kann ernsthafte gesundheitliche Folgen verursachen.

ERKÄLTUNGSTEES & CO. | Viel hilft viel! Das gilt auf jeden Fall für den Flüssigkeitskonsum bei Erkältungen. Holunder- und Lindenblüten wirken fiebersenkend und schmerzlindernd, Thymian wirkt bei Husten beruhigend auf die Bronchien und Salbei oder Kamille sind gut gegen Halsschmerzen.

SUPPE | Eine selbstgemachte Hühnersuppe wärmt nicht nur von innen. Die Inhaltsstoffe wirken zudem entzündungshemmend.

INHALATIONEN  | Das Inhalieren mit z. B. Eukalyptus und Pfefferminz kann den Husten lindern und die verstopfte Nase befreien, gereizte Schleimhäute werden befeuchtet.

GURGELN | Gurgellösungen mit warmem Salzwasser, Kamillen- oder Salbeitee wirken entzündungshemmend und können bei Halsschmerzen wohltuend sein.

NASENSPÜLUNGEN | Salzwasserspülungen helfen dabei, den Schleim zu lösen und Keime auszuspülen.

ERKÄLTUNGSBÄDER | Wer kein Fieber hat, dem tun warme Vollbäder gut. Badezusätze mit ätherischen Ölen fördern  die Durchblutung, lindern Gliederschmerzen und lösen Sekrete aus Nase und Bronchien. Baden Sie 10 bis maximal 20 Minuten. Das Wasser sollte zwischen 35 und 38 Grad Celsius warm sein. Verzichten Sie jedoch bei Säuglingen und Kleinkindern grundsätzlich auf die Verwendung ätherischer Öle.

 

Hinweis:

Dieser Beitrag erschien zuerst in dem Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Augsburg "GESUNDHEIT ganz groß". Hier können Sie ihn im Original nachlesen: Ausgabe 3/2017.