AKNE INVERSA GESPRÄCH Informationsveranstaltung am 6. Juni im Klinikum Augsburg

AKNE INVERSA GESPRÄCH

Entzündliche Knoten?

Wiederkehrende Abszesse?

Akne Inversa?

Informationsveranstaltung am 6. Juni im Klinikum Augsburg

Akne Inversa (Hidradenitis suppurativa) kann viele Lebensbereiche beeinflussen und fordert oft Kraft, Zeit sowie Geduld. Sich gut mit der Erkrankung und ihrer Behandlung auszukennen ist ein erster wichtiger Schritt, um im Gleichgewicht mit ihr zu leben. Die Veranstaltung AKNE INVERSA GESPRÄCH möchte Sie dabei unterstützen. Wir laden Sie herzlich ein, sich von Experten informieren zu lassen und sich zu den Themen auszutauschen, die Sie im Umgang mit der Erkrankung beschäftigen. Erfahren Sie mehr über die Erkrankung und Behandlung am 6. Juni.

AUF EINEN BLICK
Informationsveranstaltung
Entzündliche Knoten? Wiederkehrende Abszesse? Akne Inversa?
Dienstag, 6. Juni 2017; 17 bis 19 Uhr
Klinikum Augsburg, Stenglinstraße 2, 86156 Augsburg, Kleiner Speisesaal
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

WEITERE INFORMATIONEN
Leiden Sie oder jemand den Sie kennen an immer wiederkehrenden Abszessen oder Fisteln? Dann leiden Sie eventuell unter „Akne Inversa“. Nicht hinter jeder Akne versteckt sich die klassische „Akne vulgaris“, die vor allem Jugendliche in der Pubertät plagt. Hinter der „Akne Inversa“, also umgangssprachlich der Akne, die nach innen geht, steht eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die Frauen häufiger betrifft als Männer und meist ab dem 20. Lebensjahr auftritt - also einem Alter in dem die meisten Jugendlichen oder jungen Erwachsenen der Pubertät und somit auch der „Akne vulgaris“ entwachsen sind. Abszesse, Fisteln, Eiteransammlungen, Narben, starke Schmerzen – die Liste der Symptome ist lang.

Die „Akne Inversa“ tritt hauptsächlich in Körperregionen auf, in denen sich leicht Hautfalten bilden und Feuchtigkeit sammelt, dazu zählen die Achselhöhlen, die Hautfalte unterhalb der Brust, die Gesäßregion oder die Leistengegend. Immer wiederkehrende Abszesse, Fisteln oder Eiteransammlungen erschweren den Betroffenen das Leben – sie leiden nicht nur unter Schmerzen, sondern auch unter dem gesellschaftlichen Stigma an einer Hauterkrankung zu leiden, deren Ursache nicht bekannt ist und nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat.

Betroffene meiden daher häufig den Besuch beim Arzt aus Scham vor der Krankheit, dabei ist sie nicht selten: Dr. Harald Munding, der als Oberarzt der Klinik für Urologie am Klinikum Augsburg in das interdisziplinäre Team eingebunden ist, schätzt, dass bundesweit von hundert Menschen einer bis vier Personen davon betroffen sind. Er sagt: „Da viele nicht zum Arzt gehen und dort auch häufig die falsche Diagnose gestellt wird, existieren aber keine genauen, verlässlichen Zahlen.“ Doch nicht nur die körperlichen Beschwerden stellen eine Belastung für die Betroffenen dar. „Rund 80 % der Erkrankten klagen über klinische Stimmungsschwankungen und ziehen sich teilweise sogar völlig aus dem sozialen
Leben zurück. Das ist oft eine große Belastung und kann Freundschaften und Partnerschaften zerstören.“

„Auch wenn die Erkrankung selbst nicht heilbar ist, eine frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Therapie bzw. die Begleitung der Krankheit ist eine wichtige Voraussetzung, um die negativen Auswirkungen zu reduzieren.“ ergänzt der Oberarzt.

Verlauf und Diagnose
„Akne Inversa“ ist eine immer wiederkehrende und meist chronisch verlaufende Hauterkrankung. Zunächst verschließt sich der Ausführungsgang des Haares, was zu einer Entzündung des Haarfollikels und der Talgdrüse führt. Infolge einer Infektion mit Bakterien wird dann weiteres Gewebe, nämlich Schweißdrüsen, Fett- und Bindegewebe, mit einbezogen. Es entstehen schmerzhafte Entzündungen, Abszesse und im späteren Verlauf sogar Fisteln.

Typische Symptome
Die Krankheit wird von Hautärzten nach ihren Symptomen in drei Stadien unterteilt. Im ersten Stadium sind einzelne Abszesse ohne Narbenstränge zu erkennen. Wiederkehrende Abszesse mit einzelnen Narbensträngen stellen das zweite Stadium dar und ein bereits ausgedehnter Befall mit vielen Narbensträngen und zusätzlich schmerzhaften Bewegungseinschränkungen, wird dem dritten Stadium zugeordnet.

Zahlreiche Risikofaktoren
Die Ursachen für „Akne Inversa“ sind noch nicht abschließend geklärt. Neben verschiedenen Bakterien, die den Entzündungsprozess begünstigen, zählt auch Nikotinkonsum zu den wichtigsten Auslösern der Erkrankung. „Über 90 % der Erkrankten sind Raucher“ weiß Dr. Munding. Außerdem zählen Übergewicht, starkes Schwitzen, enge Kleidung sowie eine erbliche Veranlagung zu den bekannten Risikofaktoren. Auch Diabetes mellitus und hormonelle Einflüsse auf die Talgproduktion durch sogenannte Androgene sollen die Krankheit begünstigen. Aufhören zu rauchen und ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und sportlicher Betätigung kann demnach einer Akne Inversa vorbeugen oder zumindest den bestehenden Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Therapieoptionen
Eine Operation kann nur in einem sehr frühen Stadium der Krankheit vermieden werden. Es ist beispielsweise möglich, eine bakterielle Infektion mit Antibiotika zu bekämpfen oder die Androgene – männliche Sexualhormone – im weiblichen Körper mit Antiandrogenen zu hemmen. Im Normalfall ist jedoch eine Operation notwendig. Dabei wird das gesamte entzündete Hautareal mittels Skalpell oder Laser entfernt, um einen Rückfall zu vermeiden. Je nachdem, wie groß das dabei entstandene „Loch“ ist, verheilt die Wunde offen von alleine (Sekundärheilung), Haut aus der unmittelbaren Umgebung wird verschoben (Nahlappenplastik) oder gesunde Haut wird an die offene Stelle verpflanzt (Spalthauttransplantation).

SELBSTHILFEGRUPPE IN AUGSBURG
Suchen Sie den Austausch mit anderen Betroffenen? Die Selbsthilfegruppe für „Akne Inversa“ in Augsburg hilft Ihnen gern weiter. Sie erreichen sie unter:

Selbsthilfegruppe Akne Inversa in Augsburg
Ansprechpartner: Elke Brehm-Kröning
Telefon: 0151/20794157
E-Mail: akneinversa-augsburg@mnet-online.de

Flyer zur Veranstaltung