350.000 Euro für die Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen

Beim Bayerischen Medizingipfel der Bayerischen Staatsregierung geht es um die großen Herausforderungen der Zukunft: Fachkräftegewinnung und Digitalisierung. Blume und Holetschek: „Chancen bestmöglich nutzen“.

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Dies ist eine Pressemitteilung des Universitätsklinikums Augsburg.
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Von Ines Lehmann | Die Infektionswelle bei Kindern im letzten Herbst und Winter hat eindrucksvoll gezeigt, dass das reiche Deutschland in den Kinderkliniken an seine Grenzen gestoßen ist und kleine Patientinnen und Patienten teilweise von Krankenhaus zu Krankenhaus geschickt hat. Die Kinderklinik Augsburg | Mutter-Kind-Zentrum Schwaben hatte trotz voller Betten ein kleines Mädchen mit massiven Atembeschwerden aufgenommen, dessen Mutter zuvor eine wahre Krankenhaus-Odyssee hinter sich hatte. Ein innovatives Belegungsmanagement soll bayerische Kinderkliniken in Zukunft bei Belegungsengpässen unterstützen. Dafür gab es jetzt in einem ersten Schritt einen Förderscheck in Höhe von knapp 358.000 Euro, überreicht beim Bayerischen Medizingipfel 2023 von Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Wissenschaftsminister Markus Blume an Vertreter der Universität Passau. Sie entwickelt derzeit eine Plattform zur Vernetzung bayerischer Kinderkrankenhäuser. Auch die Telemedizin soll in dem Zusammenhang weiter ausgebaut werden. Insgesamt wird die Bayerische Staatsregierung das Projekt mit fünf Millionen Euro fördern.
 
Bayern ist in vielerlei Hinsicht der Motor des Fortschritts in der Medizin. So zumindest sieht es die Bayerische Staatsregierung, die angesichts zahlreicher Herausforderungen, denen selbstverständlich nicht nur der Freistaat gegenübersteht, zum Bayerischen Medizingipfel 2023 lud, um die Highmed Agenda Bayern vorzustellen. Auch der Gesamtvorstand des Universitätsklinikums Augsburg mit Prof. Dr. Klaus Markstaller, Prof. Dr. Martina Kadmon, Susanne Arnold und Michael Bungarten war zu dem Zweck nach München gereist. Klinikdirektor Prof. Dr. Helmut Messmann erläuterte beim anschließenden Get together den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Gastroenterologie.  Dr. Christian Krammer und Robert Pein von der Klinik für Dermatologie und Allergologie stellten das Projekt VIDA –Virtuelle Dermatologie Augsburg – vor.

Beim zweistündigen Podiumsgespräch ging es den beiden Staatsministern für Wissenschaft und Kunst sowie Gesundheit und Pflege, Blume und Holetschek, insbesondere um die großen Herausforderungen der Zukunft:
•    Fachkräfteoffensive – für eine gute Ausbildung und gute Arbeit im Gesundheits- und Pflegebereich
•    Digitaloffensive – für ein digitales Ökosystem für die Medizin
•    Bauoffensive – für die beste medizinische Infrastruktur in allen Regionen
•    Versorgungsoffensive – für eine neue Freiheit für die medizinische Versorgung
•    Kooperationsoffensive – für ein starkes Miteinander.

Für eine gute Ausbildung nannte Blume unter anderem den Ausbau der Kapazitäten beim Medizinstudium. Der Freistaat werde in den kommenden Jahren insgesamt 2.700 Medizin-Studienplätze schaffen, davon allein in Augsburg 1.500 und jeweils 600 an Standorten in Oberbayern und Niederbayern. Weitere Beispiele für eine gute Ausbildung sind
•    das Studium der Hebammen- und Pflegewissenschaften, das ebenfalls bereits in Augsburg gestartet ist
•    das Studium der Pharmazie oder etwa
•    die einheitliche staatliche Weiterbildungsordnung für die Pflege.
Für die Digitalisierungsoffensive erläuterte Holetschek unter anderem das Pilotprojekt DigiMedBayern, welches als bayerisches Leuchtturmprojekt die datenbasierte Medizin im Bereich der Atherosklerose, eine weltweit am häufigsten zum Tode führende Erkrankung, fortentwickeln soll.

Die Zukunft der Medizin im Freistaat, so die beiden Minister, hänge vor allem von den Menschen ab, die hier Dienst leisteten. Zudem müssten Chancen bestmöglich genutzt werden, die technischer Fortschritt und Digitalisierung bieten, um die flächendeckend medizinische und pflegerische Versorgung auch in Zukunft auf hohem Niveau zu gewährleisten.