Pflege im Wandel

Die Krankenhausversorgung in Deutschland befindet sich seit Jahrzehnten in einem starken Wandel. Von rund 2.250 Krankenhäuser im Jahr 1999 sind es 20 Jahre später bereits nur noch rund 1.900. Demgegenüber steht ein Anstieg der stationären Fallzahlen von 17,1 Millionen auf 19,4 Millionen und damit eine Reduzierung der durchschnittlichen Patientenverweildauer von 9,9 Tagen auf 7,2 Tage in diesem Zeitraum. Für die Pflege impliziert dies einen überproportionalen Anstieg an Pflegeleistungen, dessen Kompensation eine tägliche Herausforderung in der Praxis darstellt.

Zahlen im Vergleich: Die Jahre 1999 & 2019

 

1999

2019

Steigerung um ...

Krankenhäuser

2.252

1.914

85%

Fallzahlen

17.1 Millionen

19.4 Millionen

113%

Durchschnittliche Verweildauer

9,9 Tage

7,2 Tage

73%

Quelle: eigene Darstellung, in Anlehnung an das Statistische Bundesamt, destatis.de

Neben den mengenmäßig angestiegenen Pflegeleistungen führt die zunehmende Alterung der Bevölkerung zu vermehrten Multi- und Komorbiditäten bei Patienten. Dies initiiert nicht nur einen doppelten Anstieg der Pflegeleistungen, sondern auch eine komplexere Patientenversorgung. Für das Berufsfeld der Pflege mündet dies in einem veränderten Versorgungsbedarf. Durch das erweiterte Aufgabenspektrum werden auf der einen Seite neue Handlungsfelder in der Pflege geschaffen. Auf der anderen Seite befinden wir uns mitten im Fachkräftemangel und fragen uns „Wie?“

Die Gewinnung und Bindung von professionell Pflegenden ist lange nicht mehr Begleitaufgabe einer Pflegedirektion, sie hat sich über die letzten Jahre viel mehr zur Kernaufgabe entwickelt. Es muss Attraktivität innerhalb des Berufsfeldes der Pflege geschaffen werden. Dies gelingt durch Wertschätzung und Perspektive und der Schlüssel hierzu ist die Professionalisierung des Pflegeberufs.

Wir in Augsburg haben uns dieses Ziel zur täglichen Aufgabe gemacht. Wir wollen unseren Pflegekräften nicht nur Wertschätzung, sondern auch Perspektive geben. Hierfür schaffen wir akademische Pflegestrukturen, Etablieren wissenschaftliche Ansätze in der Pflege, Schaffen eine digitale Vernetzung. Weiter wurden verschiedene Projekte initiiert, die alle in unserem Pflegepersonal-Konzept zur Gewinnung, Entwicklung und Bindung von Pflegefachpersonal münden.